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LÄUFT BEI DIR?

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Ganze acht Jahre ihres Lebens verbringen Menstruierende im Schnitt blutend. Ekelhaft? Peinlich? Darüber spricht man nicht? Statistisch gesehen hat genau in diesem Moment, während du diese Zeilen liest, jede*r 5. Menstruierende auf dieser Welt die Regelblutung. Es ist an der Zeit, dass wir die Menstruation aus der Schmuddelecke holen und normalisieren. Denn nur dadurch ist umfassende Aufklärung und ein unverkrampfter Umgang mit ihr möglich. Wir verstecken Tampons auf dem Gang zur Toilette heimlich im Handballen, fürchten uns monatlich vor einem Blutfleck in der Hose und in der Werbung wird Periodenflüssigkeit konsequent samtig blau dargestellt. Offene Kommunikation über Menstruation? Fehlanzeige. Dabei kann das fatale Folgen haben für die persönliche Gesundheit, das Wohlbefinden sowie die finanzielle und soziale Gleichstellung. 


Wohl jede Frau kennt den Satz «kriegst du etwa deine Tage?», der hormonelle Schwankungen, die viele Menstruierende erleben, ins Lächerliche zieht und stigmatisiert. Dabei sind psychische Symptome, Krämpfe, Wassereinlagerung oder PMS/PMDS ernstzunehmende Begleiterscheinungen. Wenn sie nicht thematisiert werden, ist es unmöglich einen schmerzlindernden Umgang mit ihnen zu erlernen. Die Folgen sind eine hohe Dunkelziffer an Endometriose-Erkrankungen und erschreckende Forschungslücken im Bereich der Periodenbeschwerden. Nur wenn wir ohne Scham und Stigmatisierung über die Periode sprechen, können wir lernen, mit Herausforderungen umzugehen, Abläufe zu normalisieren, gesundheitliche Gefahren zu erkennen und unser Wohlbefinden zu steigern. Wusstest du beispielsweise, dass manche Menstruierende während ihrer Periode besonders Lust auf Sex haben?

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Zur Enttabuisierung der Periode gehört auch, über vielfältige Menstruationsprodukte (Tasse, Tampon, Binde, Periodenwäsche, etc.) aufzuklären, ihre Inhaltsstoffe transparent zu benennen (dazu sind Hersteller nicht verpflichtet) und den Zugang zu ihnen zu erleichtern. Denn der ist gar nicht selbstverständlich. Eine Britische Studie hat eine Summe von etwa 20.000 Euro errechnet, die Menstruierende in ihrem Leben wegen ihres Zyklus ausgeben. Das können sich nicht alle leisten. Wenn Menstruierende nicht genug Geld haben, sich Periodenprodukte zu kaufen, spricht man von Periodenarmut. Diese geht häufig einher mit hoher psychischer Belastung und im schlimmsten Fall temporärer Isolation. 100.000 Wohnungslose sind in Deutschland von Periodenarmut betroffen, aber auch viele weitere an der Armutsgrenze lebende Personen.

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Neben Periodenprodukten werden Menstruierende auch in anderen Bereichen verstärkt zur Kasse gebeten. Verhütungsmittel wie Spirale, Kupferkette oder Pille haben stolze Preise. Für identische Dienstleistungen zahlen Frauen* häufig deutlich mehr als Männer, etwa beim Haarschnitt oder der Textilreinigung. Aufschläge auf Körperpflegeprodukte, Kosmetik- oder Hygieneartikel sind an der Tagesordnung. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes errechnet 2017, dass fast die Hälfte der 400 untersuchten Dienstleistungen für Frauen* teurer sind. Pink Tax nennt sich diese Preisdiskriminierung, die andernorts bereits gesetzlich verboten wurde.

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Mit dieser Ausstellung machen wir darauf aufmerksam, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden Menstruierender nicht länger von Geldbeutel abhängig und durch Tabuisierung gefährdet sein darf. Zu lange hat das patriarchale, kapitalistische System Menstruierende nicht mitgedacht. Wir fordern, die Enttabuisierung der Menstruation, verstärkte Forschung zu Periodenbeschwerden und ein beherztes Vorgehen gegen Periodenarmut durch eine kostenfreie Bereitstellung von Menstruationsprodukten in öffentliche Einrichtungen (Du auch? Petition unterschreiben).

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Die Periode ist politisch!


*Frauen bezieht sich hier auf alle als weiblich gelesenen Personen. Der Stern soll auf den Konstruktionscharakter von Geschlecht hinweisen.



Unsere Installation findet ihr ab dem 14.04.2021 im Konnex Memmingen (Am Marktplatz 9-10, 87700 Memmingen). Sie ist inspiriert von "The Dinner Party" von Judy Chicago.

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Fotos von der Installation und Kommentare unserer Follower*innen findet ihr im zugehörigen Blogeintrag.

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Lasst uns gerne in unserem Instagram Account per Nachricht oder Kommentar, oder im Blog als Kommentar an euren Erfahrungen teilhaben.

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INFORMATIVE VIDEOS, RUND UM DAS THEMA MENSTRUATION.

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Periodenarmut in Zeiten von Corona | Franka Frei

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#Periodenarmut: Freier Zugang zu Menstruationsprodukten in öffentlichen Einrichtungen

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Darum sollten wir mehr über die Periode sprechen (Ganze Folge) | Quarks

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Perioden Shaming: Warum vielen Menstruation peinlich ist I reporter

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Kein Geld für Tampons: Warum die Periode in Armut zu einem Problem wird

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